Framo
Die klassische Automobil-Marke Framo aus Sachsen, ist für viele Menschen in den Bundesländer auf dem Gebiet der ehemaligen DDR noch ein Begriff. Vor der Wende waren es die kleinen Lieferwagen aus Hainichen, die im Dienste der kleinen Handwerker und der volkseigenen Betriebe als Nutzfahrzeuge ihre Arbeit verrichteten. Mit der Umbenennung in IFA Barkas und später nach der Wende schienen die letzten Fahrzeuge in Vergessenheit zu geraten. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, vielen der Framo Oldtimer bei der Wiederbelebung unter die Arme zu greifen. Unser Leistungsspektrum erstreckt sich von der Herstellung von Teilen und neuen Pritschen bis hin zur kompletten Restauration der kleinen Framo LKW.
In unserer langen Firmengeschichte haben wir den Framo V901/2 bereits in unserer Framo-Werkstatt instand gesetzt, als er noch zum Straßenbild der DDR gehörte und kein Oldtimer war. Nach bewegten Zeiten nach der Wende, widmen wir uns seit 2003 wieder der Restauration und Ersatzteilversorgung der Barkas Kleintransporter. Mit unserem umfangreichen Ersatzteilsortiment sind wir der größte Ausstatter für Framo Ersatzteile mit einem Onlineshop in Deutschland.
Mit Liebe zum Detail restaurieren wir jede Bauart des Framo, egal ob das Fahrzeug eine Pritsche, Bus oder Kastenwagenist. Die Oldtimer werden in unserer Manufaktur und Framo-Werkstatt individuell behandelt. Die klassische Kombination der Stellmacherei mit Holz und des Karosseriebaus mit Metall ist eine tägliche Herausforderung, die wir lieben und an den Fahrzeugen gerne bewältigen.
Häufige Fragen zum Framo
Wie bei den Wartburg Motoren bis 1973 ist das Framo Gemisch 1:33. Man benötigt also einen Liter 2-Takt-Öl auf 33 Litern Benzin
Framo setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von Frankenberg und Motorenwerk zusammen. Wir haben aber auch noch mehr Informationen zur Framo Geschichte auf unserer Seite.
Framo - Ein Stück Automobilgeschichte
Framo war eine sächsische Automobilmarke. Produziert wurden ab 1927 Kleintransporter und der Markenname des Kraftfahrzeughersteller leitet sich von der ursprünglich in Frankenberg ansässigen Firma ab. Der Name ist eine Kombination der ersten Buchstaben aus Frankenberger Motorenwerke.
Die Firma Framo wurde ursprünglich als Metallwerke Frankenberg von DKW-Gründer Jorge Rasmussen und seinen Geschäftspartnern Paul Figura und Richard Blau gegründet. Ursprünglich in einer ehemaligen frankenberger Militärbaracke untergebracht, stellten die Werke Metallbeschläge für DKW-Motorräder und Autos her. Im Jahr 1924 begannen die Mitarbeiter im Werk mit dem Bau einfacher motorisierter Dreiräder, die einen luftgekühlten 150-cm³-DKW-Motor von einem Motorrad als Antrieb hatten.
1926 entwickelte das Frankenberger Unternehmen den TV 300, eine dreirädrige Kombination aus einem Motorrad und einer Ladefläche. Der DKW-Eil-Liferwagen TV 300 wurde von einem 300-cm³-DKW-Motor angetrieben und hatte ein Zwei-Gang-Getriebe. Später wurden weitere verschiedene Karosserieformen und Motorgrößen der Fahrzeuge angeboten.
Bis 1928 hatte das Frankenberger Werk 1000 Dreiräder gebaut und beschäftigte rund 700 Mitarbeiter. 1930 wurde der TV 300 mit einer einfachen Holzkabine und einem Drei-Gang-Getriebe modernisiert. Als LT300 bezeichnet, war das Fahrzeug aber noch ziemlich primitiv und wurde weiterhin mit einem Lenker statt einem Lenkrad gelenkt. Ab 1933 verlegte man schrittweise den Standort von Frankenberg nach Hainichen.
Zwischen den Jahren 1933 und 1935 produzierte das Unternehmen am Standort in Hainichen auch Autos. Der „Stromer FP 200”, der 1933 angeboten wurde, war ein Zweisitzer als Dreirad mit einem Zweitaktmotor und 4,4 kW (6PS) Leistung. 1934 wurde dann erstmals mit dem „Piccolo VH 300” ein Auto mit vier Rädern angeboten und bis 1935 produziert. Der verbaute Motor im Auto hatte 5,9 kW (8PS) Leistung. Die kleinere Variante des Fahrzeugs „Piccolo VH 200” wurde ausschließlich 1935 hergestellt.
Die Zahl in der Typenbezeichnung bezieht sich übrigens auf den Hubraum des Antriebs im PKW. Auch die Menge an produzierten Autos ist überschaubar. Mit gerade 737 PKW Zulassungen zwischen den Jahren 1933 und 1938 sind heute nur noch wenige der Oldtimer erhalten. Ab 1938 wurde dann der Framo V 500 als Transport-Nutzfahrzeug und einem Zweitaktmotor mit 500 cccm Hubraum und zirka 15 PS produziert. Der Preis für eine Framo V 500 Pritsche lag damals bei 2.140,- Reichsmark.
Der Gründer der Framo-Werke war Jørgen Skafte Rasmussen. Sein Sohn Hans Werner Skafte Rasmussen, der 1934 als Geschäftsführender Gesellschafter die Leitung der Framo-Werke übernahm, weigerte sich trotz Parteizugehörigkeit bis 1943 die Werke auf Rüstungsproduktionen umzustellen. Während des zweiten Weltkriegs mussten sich die Framo-Werke aber ab 1943 trotzdem fügen und Waffen und Munition produzieren, was dazu führte, dass die Sowjets nach der Besetzung von Sachsen die Produktionsstätte nahezu komplett demontierten.
Als Geschäftsführer wurde Hans Werner Skafte Rasmussen durch die sowjetischen Besatzer am 2. Juni 1945 festgenommen und in das NKWD-Lager Toszek in Polen überstellt, wo er nur etwa 10 Wochen später, am 21. September 1945, im russischen Internierungslager starb. Der Gründer der Framo-Werke, Jørgen Skafte Rasmussen, starb am 12. August 1964 in Kopenhagen.
Erst 1947 wurde im Framo-Werk die Reparatur von bestehenden Fahrzeugen aufgenommen. Durch die Beschlagnahmung des Unternehmens wurde 1948 daraus ein Volkseigener Betrieb (VEB) der in den ostdeutschen Industrieverband Fahrzeugbau (IFA) integriert wurde und ab 1949 produzierte man in Frankenberg den Framo Kleintransporter V 501, der bereits von 1941 bis 1943 gebaut wurde.
Ab Baujahr 1951 wurde mit dem Modell V 901 die erste Framo-Neuentwicklung der DDR vorgestellt. Äußerlich wurde die LKW gegenüber dem Vorgängermodell wenig geändert. Mit dem Dreizylinder-Motor vom IFA F9 mit 901cm³ Hubraum bekam er aber mehr Leistung, die aber auf Grund des schwachen Getriebes und der schwachen Bremsen auf 18 kW (24,5 PS) gedrosselt werden musste.
Die Weiterentwicklung des kleinen LKW kam ab Baujahr 1954 mit dem neuen Modell V 901/2 auf den Markt. Diese Nutzfahrzeuge wurden dann bis 1961 produziert wurde. Die Fahrzeuge wurden vorwiegend als Pritsche produziert, aber auch Busse, Krankenwagen, Kombi und Kastenwagen wurden in dieser Zeit als Fahrzeugtypen ausgeliefert. Mit der Überarbeitung der Karosserie und auch des Fahrwerks, insbesondere der Bremsen, bekam der Framo mit 20,6 kW (28PS) auch mehr Leistung. Das war bei den recht schweren Karossen vom Kombi und Bus auch nötig.
Bereits 1957 fand eine Umbenennung statt und aus der Marke Framo wurde Barkas. Nach dem Umzug der Betriebsleitung nach Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) erfolgte auch die Fusion der Barkas Werke in Hainichen mit dem Fahrzeugwerk in Chemnitz zum Volkseigenen Betrieb „VEB-Barkas-Werke”. Ab 1961 wurden im IFA-Betrieb dann die Fahrzeuge des Nachfolger B-1000 produziert und der Name der Marke Framo verschwand langsam.
Bis zum Ende der DDR waren viele der kleinen LKW aus Hainichen noch für die Werkslogistik in Betrieben oder bei Handwerkern im Einsatz und verschwanden danach. Viele der Oldtimer, die heute unterwegs sind, schlummerten über Jahre und Jahrzehnte im Verborgenen. Die Wartburg Motoren mit 901cm³, die ursprünglich verbaut wurden, sind in den meisten Oldtimern heute nicht mehr zu finden. Viele der Fahrzeuge werden heute mit Wartburg-Motoren und 1000 cm³ angetrieben, die zwischen 33 kW (45PS) und 37 kW (50PS) Leistung haben.
Übrigens: Die Marke „Framo” wurde 1957 in die VEB Barkas Werke Hainichen umbenannt und ist laut Markenregister erloschen, genauso wie die damals angemeldete IFA-Marke für „Barkas”.