Wartburg 311: Der DDR-Oldtimer im Überblick
Wartburg 311: Geschichte
Der deutsche Automobilhersteller VEB Automobilwerk Eisenach (AWE) produzierte den Wartburg 311 zwischen 1955 und 1965. Der Wartburg 311 war der unmittelbare Nachfolger des IFA F9 bzw. EMW 309 und gehörte zu den international anerkanntesten Fahrzeugen, die in der DDR entwickelt und gebaut wurden.
Der EMW 309 war lediglich eine Weiterentwicklung des Auto Union DKW 9 aus dem Jahr 1940. Die Bauweise mit einer Rahmenkonstruktion und aufgesetzten Karosserie galt aber als schon veraltet, als der Wartburg 311 auf den Markt kam. Die Fahrzeuge waren für seine Zeit luxuriös und würde nach heutigen Maßstäben als untere Mittelklasse gelten.
Wartburg 311: Karosserievarianten
Typ | Stückzahl | Bezeichnung |
---|---|---|
Typ 311/0 | 130.411 | Standard Limousine |
Typ 311/1 | 55.660 | Luxuslimousine |
Typ 311/2 | 2.670 | Cabrio |
Typ 311/3 | 5487 | Coupé |
Typ 311/4 | 791 | Polizeiwagen / Kübelwagen (Volkspolizei) |
Typ 311/5 | 8.362 | Campinglimousine mit Faltdach |
Typ 311/6 | 737 | Standard Limousine (Rechtslenker) |
Typ 311/7 | 4.938 | Pick-up |
Typ 311/8 | 14.749 | Faltdachlimousine |
Typ 311/9 | 23.568 | Kombi |
Typ 313/1 | 469 | Sportwagen |
Wer in der damaligen Zeit Wert auf Luxus legte, bestellte sich die Luxuslimousine Wartburg 311/1. Das Modell war zweifarbig lackiert und hatte an der Farbkante seitliche Chromzierleisten. Auch der Innenraum hatte im Vergleich zum Standard hochwertigere Griffe, Armlehnen und Sitze.
Wartburg 311: Motorisierung, Verbrauch und Fahrleistung
Der Wartburg 311 wurde von einem Dreizylinder-Zweitakt-Vergasermotor mit Umkehrspülung angetrieben und der aus 900 Kubikzentimetern 37 PS bei 81 Nm auf die Straße brachte. Im Jahr 1961 wurde die Leistung auf 40 PS und 83 Newtonmeter erhöht.
Ab 1962 führte der dann auf 992 cm³ erhöhte Hubraum zu einer Gesamtleistung von 45 PS. In vielen Fällen wurden die ursprünglichen 900-cm³-Motoren nach der Überarbeitung durch das 992-Kubikzentimeter-Triebwerk ersetzt.
Der Wartburg 311 hat einen durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch von 9,6 Litern pro 100 Kilometer. Den 311 gab es nur als Schalter mit einem Vier-Gang-Getriebe, das bis zum Baujahr 1958 noch unsynchronisiert war.
Ab dem Baujahr 1958 wurde ein teilsynchronisiertes Vier-Gang Blockgetriebe verbaut, bei dem der 2. bis 4. Gang synchronisiert war.
Für den 900-cm³ wurden Höchstgeschwindigkeiten von 100 km/h für den Kombi, 115 km/h für die Limousine und 140 km/h für die den Wartburg 313 angegeben. Mit dem größeren Wartburg 1000 Motor fuhr die Limousine dann 125 km/h und der Kombi 105 km/h schnell.
Trotz oder gerade wegen der Rahmenbauweise ließen sich auf dem Rahmen unterschiedliche Karosserieformen realisieren. So entstanden auf Basis des Wartburg 311 viele Karosserievarianten die für unterschiedliche Einsatzzwecke gedacht waren, bis hin zum Wartburg 313 bzw. Wartburg Sport